Sonntag, 7. Dezember 2014

Heilsame Gewürze

In der Antike zählten Gewürze zur medizinischen Grundausstattung. So wurden beispielsweise gewürzte Weine zur Schmerzstillung eingesetzt. Heute werden Gewürze fast ausschließlich zur Aromatisierung in der Küche verwendet. Schade eigentlich - denn viele Gewürze sind auch ein Heilmittel. So regt Anis beispielsweise die Verdauung an, Fenchel hilft gegen Blähungen, Muskatnuss wirkt stimmungsaufhellend, Ingwer heizt in der kalten Jahreszeit ordentlich ein. Kräftige Gewürze wie Chili, Paprika oder Pfeffer wärmen ebenfalls, zusätzlich kurbeln sie das Immunsystem an. Gewürznelken lindern Zahnschmerzen, bei Schmerzen einfach ein bis zwei Gewürznelken im Mund zerkauen. Eine Mischung aus Ingwer, Chili und Tulsikraut befreit die Atemwege bei einer Erkältung. Einfach heißes Wasser auf die frisch gemahlenen Gewürze gießen und trinken. Rezept für Gewürzschnaps Marzipan, Stollen, Klöße und Festtagsbraten machen zu Weihnachten Magen und Darm die Arbeit schwer. Wer nach einer üppigen Mahlzeit Verdauungsprobleme bekommt, dem empfiehlt Apotheker Friedemann Schmidt einen Gewürzschnaps. Der Alkohol und die Gewürze regen die Magenbewegung an. Doch Vorsicht! Große Mengen bewirken das Gegenteil, sie hemmen die Magenentleerung. Gewürze Weihnachtliche Gewürze geben dem Schnaps eine eigene Note. Zutaten: 1 TL Anis 1 TL Chinarinde 1 TL Angelikawurzel 1 TL Pomeranzenschalen 1 TL Enzianwurzel 5 Nelken 2 TL getrocknete Heidelbeeren 60 g Zucker 700 ml Doppelkorn (38% vol.) Gewürze in ein großes, verschließbares Gefäß geben und mit etwas Doppelkorn übergießen. Wer sich den Geschmack individueller abmischen möchte, kann die Gewürze einzeln ansetzen. Die Gläser ab und zu schütteln, nach sechs bis acht Wochen filtern (am besten mit einem Kaffeefilter). Zucker mit etwas Wasser aufkochen, Zuckersirup, restlichen Doppelkorn und Gewürzmischung mixen, schütteln - fertig! Hinweis: Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Die optimale Dosierung für Zucker und Gewürze unterliegt also der eigenen Experimentierfreude. Gewürzküchlein Hildegard von Bingen gilt als eine der herausragenden Frauengestalten des deutschen Mittelalters. Sie schrieb unter anderem Bücher über pflanzliche Medizin. Dr. Anke Görgner, Ärztin für Naturheilverfahren, hat ein Originalrezept von Hildegard von Bingen wiederentdeckt und an heutige Gepflogenheiten angepasst. Die Gewürzküchlein regen die Verdauung und den Stoffwechsel an. Zutaten: 60 g Ingwer (gemahlen) 30 g Süßholz (gemahlen) 20 g Heilkraut Zitwer (gemahlen) 110 g Puderzucker oder gemahlener Rohrzucker 150 g Semmelmehl 5 g Zimt 50 g Kokosmilch Gewürze, Zucker, Mehl mischen, so viel Kokosmilch hinzufügen, dass ein geschmeidiger Teig entsteht. Alles zu einem Teig verarbeiten, ausrollen, Küchlein schneiden, im Backofen bei 40 Grad ca. 15 Minuten trocknen lassen.

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